Kurzeintrag: Neuer Webauftritt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Neue Website der DGSSeit ein paar Wochen ist die Deut­sche Gesell­schaft für Sozio­lo­gie (DGS) nun mit einer neu­ge­stal­te­ten Web­site im Netz. Dar­an lässt sich viel kri­ti­sie­ren – etwa die feh­len­de Ver­wen­dung von Social Soft­ware, der Blei­wüs­ten­cha­rak­ter oder, da wür­de ich inzwi­schen zustim­men, der feh­len­de RSS-Feed für die ein­zel­nen Rubri­ken –, immer­hin scheint die Sei­te sich aber tat­säch­lich inhalt­lich zu fül­len, mit Pres­se­mit­tei­lun­gen, Mel­dun­gen, Stel­len­an­ge­bo­ten, Hin­wei­sen auf Call for Papers und der­glei­chen mehr. Ein paar Bau­stel­len gibt es noch, so sind die Sek­ti­ons­sei­ten viel­fach noch kom­plett leer, aber mit etwas Glück (und doch ein biß­chen Web 2.0?) wird dar­aus was.

Ins­ge­samt sehe ich hier jeden­falls durch­aus posi­ti­ve Schrit­te hin zu einem ech­ten Infor­ma­ti­ons­hub für die Dis­zi­plin Soziologie. 

Hinweis: Wissenschaftsreformkritik

Das hier ist nur ein ganz kur­zer Hin­weis auf eine (inkl. der Kom­men­ta­re) über­aus lesens­wer­ten, aber auch erst­mal zu ver­dau­en­de aus­führ­li­che Kri­tik der Wis­sen­schafts­re­form – samt der Fra­ge, ob, wenn ja wie, und war­um social soft­ware jen­seits des Hypes ein Mit­tel zur Abhil­fe der neu geschaf­fe­nen Lei­den sein kann – im soz­log [via] von Tina Günther:

Exzel­lenz­in­itia­ti­ve, Bolo­gna-Pro­zess, Juni­or-Pro­fes­sur, Lehr­kraft für beson­de­re Auf­ga­ben, 6‑Jah­res-plus-6-Jah­res­re­gel sind Schlag­wor­te für einen Groß­um­bau wis­sen­schaft­li­cher For­schung und Leh­re in Deutsch­land, den man pro­blem­los als geschei­tert bezeich­nen kann.

Und dann fol­gen elf Abschnit­te, die ich hier mal auf Schlag­wor­te oder The­sen kom­pri­mie­ren möch­te. In den ers­ten sie­ben Punk­ten geht es – v.a. mit Bezug auf Richard Münch – um die Effek­te der Hoch­schul­re­form und deren Ver­an­ke­rung in herr­schen­den Ungleich­hei­ten in der aka­de­mi­schen Welt.

  1. Dritt­mit­tel und Kenn­zif­fern als Fol­ge der wis­sen­schafts­po­li­ti­schen Steue­rung, Struk­tur des aka­de­mi­schen Feldes 
  2. Spiel­re­geln im wis­sen­schaft­li­chen Feld: her­aus­ra­gen­de Vita, kei­ner­lei Rück­sicht auf die Biografie 
  3. Selek­ti­ve Wir­kung der Wis­sen­schafts­re­form, Elitekritik 
  4. Durch wis­sen­schafts­po­li­ti­sche Steue­rung for­cier­te Öko­no­mi­sie­rung der Wissenschaft 
  5. Bei­spiel: indi­vi­du­el­le Leis­tungs­mes­sung nach von den domi­nie­ren­den Akteu­ren defi­nier­ten Spielregeln 
  6. For­ma­li­siert-anony­me Spe­zi­al­spra­che, die ver­hal­tens- und leis­tungs­be­zo­ge­ne Erwar­tun­gen zum Aus­druck bringt 
  7. 83 % der Stel­len an Hoch­schu­len sind Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rIn­nen, die um 17 % Pro­fes­su­ren kon­kur­rie­ren (Münch)

In den fol­gen­den The­sen dis­ku­tiert Tina Gün­ther dann „Gegen den Web 2.0‑Medienhype, aber für die Poten­zia­le des Social Web“:

  1. Das „Social Web“ bie­tet mit Web­logs, Wikis, Foren usw. Mög­lich­kei­ten für Nach­wuch­wis­sen­schaft­le­rIn­nen, sich aus orga­ni­sa­tio­na­len und insti­tu­tio­nel­len Begren­zun­gen zu lösen, wenn man sie krea­tiv und selbst­be­wusst nutzt 
  2. „Social Web“ erlaubt (und erfor­dert!) das eigen­stän­di­ge Reputations‑, Bezie­hungs- und Iden­ti­täts­ma­nage­ment durch die ForscherInnen 
  3. For­de­run­gen an For­schungs­in­sti­tu­te, Hoch­schu­len und pro­fes­sio­nel­le Ver­ei­ni­gun­gen, inter­net­be­zo­ge­nen Leis­tun­gen und Qua­li­fi­ka­tio­nen gene­rell einen höhe­ren Wert beizumessen 
  4. For­de­run­gen an das „social web“: ein­fa­che­re Hand­hab­bar­keit, Kri­tik der Selbst­re­fe­renz, Wis­sen­schafts­blog­ging als Her­aus­for­de­rung, Bedarf an wis­sen­schaft­li­chen Studien 

Ein wich­ti­ger Aspekt, der in den Kom­men­ta­ren dazu kommt, ist die Open-Access-Idee. Soll­te die von Tina Gün­ther hier skiz­zier­te Sub­ver­si­on des Wis­sen­schafts­fel­des durch das Netz funk­tio­nie­ren, muss die­se Idee, so mei­ne ich, unbe­dingt beach­tet wer­den. Ins­ge­samt fin­de ich hier jeden­falls vie­le span­nen­de Über­le­gun­gen (habe das auch gleich an die BAG wei­ter­ge­ge­ben) und eine schar­fe Ana­ly­se. Lesen!

Notizen zu Praxistheorie und Umweltverhalten, Teil III

I am a hard bloggin' scientist. Read the Manifesto.

Das hier ist der drit­te Blog­ein­trag einer Serie, in der ich den Zusam­men­hang von Pra­xis­theo­rie und Umwelt­ver­hal­ten erläu­tern will – vor allem, um mei­ne eige­nen, noch recht rohen Gedan­ken zu ordnen. 

Im ers­ten Teil ging es um eine kur­ze Ein­füh­rung in die Pra­xis­theo­rie, im zwei­ten Teil habe ich mir all­ge­mei­ne Gedan­ken um „mensch­li­ches Umwelt­ver­hal­ten“ gemacht. Jetzt soll es dar­um gehen, ein Kon­zept dafür zu ent­wi­ckeln, bei­des zusammenzubringen.
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Notizen zu Praxistheorie und Umweltverhalten, Teil II

I am a hard bloggin' scientist. Read the Manifesto.

Das hier ist der zwei­te Blog­ein­trag einer Serie, in der ich den Zusam­men­hang von Pra­xis­theo­rie und Umwelt­ver­hal­ten erläu­tern will – vor allem, um mei­ne eige­nen Gedan­ken zu ord­nen. Inso­fern bit­te ich dar­um, kei­nen glat­ten und in jedem Punkt ordent­li­chen Text zu erwar­ten, son­dern das als – viel­leicht auch für ande­re inter­es­san­tes – Roh­ma­te­ri­al zu betrach­ten. Im ers­ten Teil ging es um eine kur­ze Ein­füh­rung in die Pra­xis­theo­rie, nach dem Klick auf „Wei­ter­le­sen“ gehe ich erst ein­mal auf mensch­li­ches Umwelt­ver­hal­ten ein.

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Notizen zu Praxistheorie und Umweltverhalten, Teil I

I am a hard bloggin' scientist. Read the Manifesto.

In die­sem Text ver­su­che ich, in meh­re­ren Blog­ein­trä­gen mei­ne Ideen zum Zusam­men­hang von Pra­xis­theo­rie und Umwelt­ver­hal­ten zu ord­nen, ohne bereits ein glat­tes und geprüf­tes „End­pro­dukt“ vor Augen zu haben. Und weil’s dann doch schnell ziem­lich lang wird, darf jetzt auf „wei­ter­le­sen“ kli­cken, wer in ver­mut­lich recht sozio­lo­gi­schem Deutsch zuerst ein­mal mehr über Pra­xis­theo­rie erfah­ren will. Das Umwelt­ver­hal­ten kommt im zwei­ten Teil dran …

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