Kurz: Brauchen wir ein Nachhaltigkeitsministerium?

Nur so ein Neben­bei­ge­dan­ke, aber durch­aus blogbar:

Teil 1: In sei­nem Schluss­vor­trag auf dem 2nd Ger­man Envi­ron­men­tal Socio­lo­gy Sum­mit in Leip­zig zeich­ne­te Hell­muth Lan­ge unter ande­rem die Ent­wick­lung der rea­len Umwelt­po­li­tik im Nor­den von „Natur­schutz“ (schö­ne Tie­re ret­ten) im 19. Jahr­hun­dert über „Umwelt­schutz“ (Gesund­heit, Abwas­ser, …) seit den 1960er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts bis zur heu­ti­gen (letzt­lich 1972 begon­nen) real­po­li­ti­schen Debat­te über „nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ in einem sys­te­mi­schen und umfas­sen­den Sinn nach. 

Teil 2: Die Auf­re­gung um den Fall des Ent­wick­lungs­hil­fe­mi­nis­te­ri­ums an die FDP, die das ja erst abschaf­fen woll­te, hat mir noch mal vor Augen geführt, dass die Res­sort­schnitts letzt­lich kon­tin­gent sind, also auch anders sein könn­ten. Auch die Künast’sche Stär­kung des Ver­brau­cher­schut­zes (aus BMELF wird BMVEL) und die erneu­te Schwä­chung in der gro­ßen Koali­ti­on (BMVEL wird BMELV) macht dies deutlich.

Bei­des zusam­men­ge­dacht: war­um nicht das 1986 gegrün­de­te Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und Reak­tor­si­cher­heit mit sei­nen etwa 800 Mit­ar­bei­te­rIn­nen fusio­nie­ren mit dem seit 1961 bestehen­den Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung mit ca. 600 Mit­ar­bei­te­rIn­nen im Minis­te­ri­um. Das Ergeb­nis wäre dann ein deut­lich gestärk­tes Bun­des­mi­nis­te­ri­um für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und glo­ba­le Umwelt­fra­gen (BMNEU) mit einem zeit­ge­mäs­sen Zuschnitt. Gute Idee?