Ein paar Überlegungen zur aktuellen Debatte um die mit dem Internet verbundenen Treibhausgasemissionen habe ich bei GREEN RENAISSANCE aufgeschrieben. Neben den Größenordnungen (die wohl beim Web 1.0 deutlich kleiner als beim Web 2.0 oder bei anderen komplexen internetbasierten Anwendungen wie z.B. Google sind) ist der mit dem Internet verbundene CO2-Ausstoss ein „schönes“ Beispiel für unsichtbare Nebenfolgen moderner Technik.
Kurz: Nackte Frauen, nackte Männer – nichts als die nackte Wahrheit
Die im Beitragstitel genannten „nackte Frauen“ und „nackte Männer“ sind so ungefähr die häufigsten Google-Treffer für dieses Blog (es gibt auch sinnvollere, aber diese, die mit dem Inhalt des Blogs wenig zu tun haben, fallen auf, wenn ich in die Statistik schaue). Es gibt auch etwas exotischere Kombinationen, gestern z.B. fiel mir ein von der Suchanfrage „nackte Bäckerin“ hierher geleiteter Zugriff auf. Und bei „nackte Kinder“ frage ich mich schon, was das soll.
Ursache für diese Nacktheitstreffer dürfte vor allem dieser Beitrag über die Frage sein, ob es legitim ist, wenn Greenpeace eine Ansammlung nackter Menschen auf einem Gletscher als Werbemaßnahme verwendet. Irgendwo in den Archiven gibt es dann noch eine Kurzkritik zum Film „nackt“. Aber auch die Tatsache, dass ich über dieses und jenes Schöne rede (z.B. „Schöne Wörter“) und auch schon mal den hiesigen Journalisten Jens Kitzler zitiere, kann von Suchmaschinen sexuell aufgeladen und entsprechend missverstanden werden. Und im Zusammenhang mit Flickr habe ich tatsächlich schon mal was zum Jugendschutz geschrieben.
Science Fiction mit Sexroboter
Letztlich zeigt sich hier, dass Sexualität und das Internet zwar erstens tatsächlich irgendwie eng zusammenhängen, dass aber zweitens selbst ausgeklügelte Suchmaschinen wie Google das Ende ihrer Intelligenzsimulation erreichen und vom tatsächlichen Sprachverstehen weit entfernt sind (ist ja auch gar nicht der Anspruch von Google – manche NutzerInnen scheinen dies aber fast zu glauben).
Ich bin jetzt gespannt, wie stark dieser Beitrag mit seinen expliziten Aussagen von entsprechenden Suchenden frequentiert werden wird.
Google ändert Icon
Seit einigen Tagen verwendet Google als „favicon“ – das kleine Bild, das eine Website im Browser identifiziert – nicht mehr das „G im Kasten“, sondern ein kleines blaues „g“. Der Wechsel kommt nach über acht Jahren; mehr Diskussion dürfte nur ein permanenter Wechsel des „Google“-Textlogos auf den Websites auslösen. Jetzt erläutert die für „Search Experience“ zuständige Vizepräsidentin, Marissa Mayer, wie es dazu kam.
Neues (oben) und altes (unten) „favicon“ im Vergleich
Ich persönlich finde das kleine blaue „g“ noch etwas gewöhnungsbedürftig. Bei den Vorschlägen des Design-Teams (s.u.) sind einige Icon-Varianten dabei, die mir deutlich besser als das jetzt gewählte, aber auch als das alte Icon gefallen (etwa das „G“ im Kreis, oder einige der Spielereien mit dem Wort Google). Aber das dürfte Geschmackssache sein.
Einige Icon-Variationen. Quelle: Google-Blog
Auch Google selbst scheint noch nicht ganz zufrieden zu sein. Jedenfalls wird dazu aufgerufen, bis 20. Juni 2008 weitere Vorschläge einzureichen.
Warum blogge ich das? Weil ich es erstaunlich finde, wie wichtig so eine Kleinigkeit ist – und wie oft am Tag Google-Websites von vielen, vielen Leuten aufgerufen werden, und wie ungewohnt das neue Icon noch immer aussieht. Ich hoffe jetzt nur, dass Google nicht auf die Idee kommt, als nächsten Schritt dann das Schrift-Logo an das Icon anzupassen.
Kurzeintrag: Google-Kalender gehackt?
Ich nutze seit geraumer Zeit den Online-Kalenderdienst von Google (Google Calendar). Insbesondere zur intrafamiliären Koordination – aber auch, um Termine hier und da verfügbar zu haben – ist das klasse. Restlos begeistert wäre ich, wenn die Synchronisation mit dem Handy-Kalender klappen würde, es gibt zwar ein Tool, aber das hat noch so seine Macken. Darum soll’s jetzt aber gar nicht gehen, sondern um etwas eher unschönes: mein Hauptkalender ist unsichtbar und auch nur für mich und meine Freundin freigegeben. Trotzdem fand ich dort gestern (als Spam-Mail) bzw. heute (als Kalendereintrag) einen typischen „Nigeria-Spam“ (wir haben hier ein Vermögen von 18 Mio Dollar, das vermutlich Ihnen gehört, nehmen Sie doch bitte Kontakt zu uns auf). Entweder hat da jemand einfach zufällig URLs ausprobiert, oder der Kalender ist nicht ganz dicht. Beides ist aus Sicherheitsperspektive blöd.
Kurzeintrag: Flickr > Yahoo > Microsoft – Google (Update)
Eigentlich habe ich das Gefühl, mich zum heißen Thema „Microsoft will Yahoo übernehmen“ äußern zu müssen. Dazu komme ich gerade aber nicht. Deswegen verweise ich auf die Pressemitteilung, die Grietje Bettin MdB dazu herausgegeben hat – als einer von vielen interessanten Einschätzungen der potenziellen Übernahme. Dort heißt es aus einer vor allem am Verbraucherschutz orientierten Sicht u.a.:
Scheinheilig sind daher auch Äußerungen aus Googles Führungsebene, die mit dem Zusammengang von Microsoft und Yahoo den Verlust von Offenheit und Innovation im WWW in Gefahr sehen. Hier spricht immerhin ein Monopolist, der im Bereich Suchmaschinen weltweit auf einen Marktanteil von über 60 Prozent kommt, in Deutschland sogar über 80 Prozent.
Update: Lesenswert erscheint mir auch folgende Heise-Meldung, in der um die Affinität von Yahoo-Managern und Teilfirmen (u.a. Flickr) zu offener Software geht – ganz im Gegensatz zu Microsofts technischem Portfolio. Eine Übernahme wäre insofern auch ein gewaltiger Zusammenstoß von Kulturen.