Zwei Flügel auf der immerwährenden Suche nach der Mitte

Sunflower's end IV

Viel­leicht bin ich ein­fach schon zu lan­ge dabei in die­ser Par­tei, viel­leicht ist das der Grund, war­um ich das der­zeit statt­fin­den­de inner­par­tei­li­che Rin­gen um die Deu­tungs­macht nach der Wahl­nie­der­la­ge nicht beson­ders beein­dru­ckend fin­de. Wir strei­ten über den rich­ti­gen Kurs, das tun wir als Par­tei, das tun wir gemein­sam – und wir tun es nicht zum ers­ten Mal. Und es wird, da bin ich mir sicher, nicht mit dem Durch­marsch des einen oder des ande­ren Flü­gels enden, son­dern mit einer neu­en Selbst­ge­wiss­heit grü­ner Eigenständigkeit.

Eingeständnisse und Eigenständigkeit

Auch der ges­tern statt­ge­fun­de­ne Län­der­rat zum Wahl­aus­gang, an dem ich als Dele­gier­ter für Baden-Würt­tem­berg teil­ge­nom­men habe, ändert nichts an die­ser Bewer­tung. Nein, er bestärkt mich sogar in die­ser Auf­fas­sung. Klar: Es gab die gro­ßen Schau­fens­ter­re­den, in denen nicht nur für den einen oder ande­ren Kurs gewor­ben wur­de, son­dern auch ver­sucht wur­de, die Schuld für die Wahl­nie­der­la­ge mög­lichst auf der ande­ren Sei­te des inner­par­tei­li­chen Spek­trums abzu­la­den. Eini­ge Reden las­sen sich hier rich­tig schön als Mus­ter­bei­spiel dafür her­neh­men, wie ver­sucht wird, nach­träg­lich ein neu­es Nar­ra­tiv über die Tat­sa­chen zu stül­pen, bei dem dann die „ande­re Sei­te“ schlech­ter als vor­her dasteht.

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Warum ich nicht zum Linkentreffen fahre

Mor­gen fin­det der zwei­te Kon­gress von grün.links.denken statt. Beim letz­ten war ich, und war durch­aus ange­tan. Beim dies­jäh­ri­gen kann ich lei­der nicht in Ber­lin dabei sein, weil mor­gen in Hei­del­berg die Ver­an­stal­tung zu grü­ner For­schungs­po­li­tik zwi­schen Frei­heit und Ver­ant­wor­tung der LAG Hoch­schu­le BaWü statt­fin­det (Pro­gramm hier).

Da muss­te ich mich zwi­schen zwei span­nen­den Ver­an­stal­tun­gen ent­schei­den, und habe mich für Hei­del­berg (und gegen Ber­lin, und gegen urban gar­dening im Rie­sel­feld) entschieden. 

Auch Jörg Rupp fährt nicht zum Link­entref­fen. Ich fin­de es scha­de, dass er das damit begrün­det, was ihm alles an grün.links.denken nicht gefällt. Ich selbst erle­be grün.links.denken als stär­ker inhalt­lich akzen­tu­ier­te, stär­ker als Ideen­werk­statt und Dis­kus­si­ons­ort aus­ge­form­te Ergän­zung im lin­ken Spek­trum mei­ner Par­tei, offe­ner und weni­ger als Hin­ter­zim­mer­ge­klün­gel gestal­tet als ande­re Aus­for­mun­gen die­ses Flü­gels. Ich fin­de es genau des­halb wich­tig, dass es grün.links.denken gibt.

P.S.: Ich wür­de beim grün.links.denken-Kongress auch nicht von dem „Link­entref­fen“ sprechen.