Creative-Commons-Fallen

Love cut

Ich bin ja ein gro­ßer Fan von Crea­ti­ve Com­mons (CC) – das sind Stan­dard­li­zen­zen, die ande­ren Men­schen bestimm­te Rech­te an eige­nen Wer­ken ein­räu­men. Zum Bei­spiel ste­hen fast alle mei­ne Flickr-Bil­der unter CC-Lizenz. Nun ist CC nicht gleich CC. Die taz ist jetzt wohl von der Bild­agen­tur Cor­bis abge­mahnt wor­den, weil sie ein CC-Bild ver­wen­det hat. Das Bild steht unter der Lizenz CC-BY-ND, das heißt, es darf nur mit Anga­be der Lizenz, Namens­nen­nung und unver­än­dert wei­ter­ver­wen­det wer­den [Nach­trag: Das gan­ze ist doch ganz anders – das bei Flickr unter CC-Lizenz gestell­te Bil­der stammt nicht von dem dor­ti­gen Urhe­ber, son­dern von Cor­bis – die es nicht unter die­se Lizenz gestellt haben. Sie­he Kom­men­tar von Mat­thi­as Urbach/taz unten.]. 

In dem klei­nen Wört­chen „unver­än­dert“ (genau­er: „Kei­ne Bear­bei­tung — Die­ses Werk bzw. die­ser Inhalt darf nicht bear­bei­tet, abge­wan­delt oder in ande­rer Wei­se ver­än­dert wer­den.“; ND steht für „no deri­va­ti­ve“, also „kei­ne Abwand­lung“) sehe ich nun eine gewis­se CC-Fal­le, bzw. eine Unschär­fe, die es schwie­rig macht, sich wirk­lich kon­form zu ver­hal­ten [Nach­trag: Sie­he auch das State­ment von CC dazu]. (Ähn­lich ist es übri­gens auch bei Share Ali­ke, aber das soll hier eben­so wenig The­ma sein wie die Fra­ge, ob es legi­tim ist, dass ein Unter­neh­men lizenz­freie kos­ten­los nutz­ba­re Bil­der ver­wen­det; letz­te­res mei­ne ich übri­gens schon, wer das nicht will, kann ja „non com­mer­cial“ wählen). 

War­um Unschär­fen? Weil im Prin­zip ein digi­ta­les Bild nicht unbe­ar­bei­tet wei­ter­ver­wen­det wer­den kann. Selbst ein Aus­druck ist streng genom­men eine „Ver­än­de­rung“. Wirk­lich unver­än­dert wäre es nur, wenn die Datei – in der sel­ben Grö­ße und ohne wei­te­re Kom­pri­mie­rung – ein­ge­bun­den wird. Und ob der neue Kon­text (z.B. ein taz-Arti­kel oder eine Wer­bung) nicht ganz streng genom­men wie­der­um eine Ver­än­de­rung des Werks ist. Die Preis­fra­ge lau­tet also: Bis zu wel­chem der fol­gen­den Schrit­te ist ein Werk noch unverändert?

Ein­bin­den der digi­ta­len Datei 1:1 – Aus­druck auf Foto­pa­pier 1:1 – Aus­druck auf Foto­pa­pier in ande­rem For­mat – Hoch­la­den auf Word­Press, wobei auto­ma­tisch ein beschnit­te­ner und ver­klei­ner­ter Thumb­nail erzeugt wird – neu­er Kon­text, in dem das Bild ver­wen­det wird – neue Kom­pri­mie­rung – maß­stabs­ge­treue Ver­klei­ne­rung – Spie­geln – Umwand­lung in schwarz-weiß – Nach­be­ar­bei­tung von Kon­trast, Hel­lig­keit etc. – Ver­än­de­rung des Aus­schnitts – Hin­zu­fü­gen von Text – Hin­zu­fü­gen von Bild­ele­men­ten – Ver­wen­dung in einer Collage

Sinn­ge­mäß lässt sich das­sel­be natür­lich auch bei Text­wer­ken diskutieren.

Und die Zusatz­fra­ge an alle, die nur die ers­ten ein, zwei oder drei Schrit­te gel­ten las­sen wol­len: Was kann ich dann mit einem unter CC-BY-ND lizen­zier­ten Werk über­haupt noch anfangen?

War­um blog­ge ich das? Weil ich mich bei Share-Ali­ke-Bil­dern schon häu­fi­ger gefragt habe, wo die Sys­tem­gren­ze für das neu ent­ste­hen­de Werk ist. Und weil mir (obwohl Crea­ti­ve Com­mons inzwi­schen in Ver­si­on 3.0 vor­liegt und sicher mil­lio­nen­fach ver­wen­det wur­de) genau die­ser Punkt des Bear­bei­tungs­ver­bo­tes sehr unklar erscheint.

Nur der Voll­stän­dig­keit hal­ber: die­ser Text steht wie alle mei­ne Blog­ein­trä­ge unter der Lizenz CC-BY-NC-SA.

Kurz: Schwarzwälder Kirschkarte

Schwarzwälder-Kirsch-Karte IHeu­te war ein net­ter Brief des DAAD in der Post. Inhalt: ein Exam­plar eines ganz wit­zig gemach­ten Quar­tett-Spiels für aus­län­di­sche Stu­die­ren­de in Deutsch­land (bzw. als Givea­way des DAAD auf inter­na­tio­na­len Bildungsmessen). 

Und wie­so war das in der Post? Weil dank Crea­ti­ve Com­mons und Flickr ein Foto von mir – Groß­auf­nah­me einer Schwarz­wäl­der Kirsch­tor­te – die ent­spre­chen­de Tarte^wKarte ziert, wie das neben­ste­hen­de Foto zeigt. 

Fin­de ich gut – dass Flickr und vor allem die CC-lizen­zier­ten Fotos dort dazu bei­tra­gen, Bil­der in die Welt zu brin­gen. Gera­de eben auch für Leu­te, die ernst­haft, aber nicht pro­fes­sio­nell fotografieren.

Kurz: Überraschungsfund

Wochenbericht druckt michNach dem sich ges­tern ganz schön lan­ge hin­zie­hen­den Arbei­ten habe ich dann mit­ter­nachts noch schnell in den im Brief­kas­ten gefun­de­nen Frei­bur­ger Wochen­be­richt geschaut – und vor Über­ra­schung glatt mei­ne Freun­din auf­ge­weckt: irgend­wie wol­len die wohl eine neue Rubrik „Frei­burg-Foto der Woche“ auf­ma­chen, und haben eines mei­ner Rie­sel­feld­ge­wit­ter-Bil­der als ers­ten Ein­trag dafür aus­ge­wählt. Im Netz ist mir das ja schon mehr­fach pas­siert (zuletzt mit einem LEGO-Bild in einem Blog, auf das ich über einen Link ganz wo anders zufäl­li­ger­wei­se gesto­ßen war), in Print ohne vor­he­ri­ge Anfra­ge bis­her noch nicht.

Klei­ner Wer­muts­trop­fen: die hät­ten ruhig auch mei­nen rich­ti­gen Namen dazu­schrei­ben kön­nen (steht bei Flickr im Pro­fil). Und eigent­lich wür­de das Bild in etwas grö­ßer auch bes­ser zur Gel­tung kom­men. (Und ob die Nut­zung in allen Punk­ten der Crea­ti­ve-Com­mons-Lizenz ent­spricht, sei auch mal dahin­ge­stellt – zumin­dest der das Bild umrah­men­de Arti­kel müss­te nach Lizenz jetzt eigent­lich auch unter CC-BY-SA stehen ;-)).