Grundeinkommen: morgen erste Vorentscheidung (Update 2)

Na gut, die ers­te Vor­ent­schei­dung der baden-würt­tem­ber­gi­schen Grü­nen dar­über, was die grü­nen Eck­punk­te für ein neu­es sozia­les Siche­rungs­mo­dell sein soll. Der aus dem Lan­des­vor­stand stam­men­de, in der Pro­jekt­grup­pe bera­te­ne und hef­tig dis­ku­tier­te Antrag dazu kann zum Bei­spiel hier nach­ge­le­sen wer­den. Ich wer­de des­we­gen in Pforz­heim beim Lan­des­aus­schuss (das ist unser klei­ner Par­tei­tag, nicht zu ver­wech­seln mit dem bun­des­wei­ten Län­der­rat) sein und dort eini­ge Ände­rungs­an­trä­ge ein­brin­gen, die der Kreis­ver­band Breis­gau-Hoch­schwarz­wald auf sei­ner letz­ten Mit­glie­der­ver­samm­lung beschlos­sen hat. Ins­ge­samt geht es dar­um, deut­li­cher zu machen, dass eine neue sozia­le Siche­rung nicht ein­fach nur eine Wei­ter­ent­wick­lung von Hartz-IV sein kann, son­dern dass die gesell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen („Sockel­ar­beits­lo­sig­keit“, „Wis­sens­ge­sell­schaft“ usw.) eben­so zu berück­sich­ti­gen sind wie die Chan­cen, die in neu­en Model­len der sozia­len Siche­rung ste­cken kön­nen – ins­be­son­de­re natür­lich im Grund­ein­kom­men. Des­we­gen stel­len wir sowohl Ände­rungs­an­trä­ge, die die Kri­tik an der der­zei­ti­gen Pra­xis deut­li­cher machen sol­len (also z.B. klar­stel­len, dass Hartz-IV ein Feh­ler war, und dass Sank­tio­nen als Steue­rungs­in­stru­ment nicht beson­ders grün sind), als auch Anträ­ge, die die auch im Eck­punk­te­pa­pier irgend­wie doch noch vor­herr­schen­de Zen­tra­li­tät von Erwerbs­ar­beit wenigs­tens ein biß­chen zu rela­ti­vie­ren: mit einem Ver­weis auf Teil­zeit­ar­beit als Kom­ple­ment zum Grund­ein­kom­men (also: wer sich mit Grund­ein­kom­men und wenig Dazu­ver­dienst via Teil­zeit zufrie­den geben will, soll das auch machen kön­nen – dazu muss Teil­zeit­ar­beit orga­ni­sa­to­risch auch für die Unter­neh­men erleich­tert wer­den), mit der For­de­rung, die Aner­ken­nung und gesell­schaft­li­che Teil­ha­be durch Nicht­er­werbs-Arbeit zu ver­bes­sern, und mit einem Hin­weis auf die eman­zi­pa­to­ri­schen Poten­zia­le einer neu­en Form sozia­ler Sicherung.

Mal schau­en, was davon durch­kommt. Bei unserm in sol­chen Fra­gen doch ger­ne mal „schwä­bisch“ gepräg­ten Lan­des­ver­band, wo das „Schaf­fe“ als Grund­wert gilt, bin ich aller­dings nur ver­hal­ten opti­mis­tisch. Wir werden’s sehen.

War­um blog­ge ich das? Weil ich mir gera­de Gedan­ken über gute Argu­men­te für die Debat­te mor­gen mache.

Update: Lei­der ist das Eck­punk­te­pa­pier in der beschlos­se­nen Fas­sung noch nicht online. Scha­de, weil das Ergeb­nis recht erfreu­lich ist. Eine kur­ze Über­sicht dar­über, wel­che Ände­rungs­an­trä­ge wie behan­delt wur­den habe ich in das Grund­si­che­rungs-Blog gestellt.

Redebeitrag TWUpdate 2: Jetzt ist auch der offi­zi­el­le Beschluss online, falls jemand das noch­mal nach­le­sen will. Einen kur­zen Bericht über die Debat­te (und ein paar mehr Fotos von Red­ne­rIn­nen) gibt’s im Grund­si­che­rungs-Blog. Da kann und soll­te auch eif­rig kom­men­tiert wer­den. Da ist auch mein Rede­bei­trag zu finden.

Photo of the week: Lime

Lime

Still unsu­re about Flickr – should I go back to my nor­mal flickr use or not? // Immer noch unsi­cher, ob ich wie bis­her bei Flickr wei­ter­ma­chen will oder nicht.

.de vom Netz abgeschnitten?

Ich wer­de dem jetzt nicht auf den Grund gehen, und mor­gen ist sicher wie­der alles gut – aber gera­de eben kommt bei mir nur noch Con­tent von Sei­ten aus *.de an (auch nicht von allen, google.de z.B. geht nicht). Deut­sche Blogs – kein Pro­blem. Spiegel.de oder heise.de – kein Pro­blem. Aber schon die Wer­bung bei Hei­se wird durch Feh­ler­mel­dun­gen ersetzt, mein Wet­ter­männ­chen (.com) wird nicht gela­den, Flickr.com errei­che ich gera­de auch nicht, und netzpolitik.org eben­falls nicht. Ich hof­fe, es ist nur ein Schluck­auf mei­nes ISPs, oder schlimms­ten­falls ein geklau­tes Unter­see­ka­bel oder ein Blitz­ein­schlag in einen der zen­tra­len Knotenpunkte.

War­um blog­ge ich das? Weil sich’s ziem­lich selt­sam anfühlt, wenn das Inter­net gar nicht mehr inter­na­tio­nal ist.

Update: Nach eini­gem Hin- und Her war es dann wohl letzt­lich die Fritz-Box, die mit ihrem DNS nicht mehr klar­kam – nach einem Reset (und 3 Euro Tele­fon­ge­büh­ren für mei­nen Pro­vi­der – auf die Lösung hät­te ich auch selbst kom­men kön­nen) geht’s jetzt wieder.

Wechsel nicht möglich (Update 6)

Ich habe die Flickr-Dis­kus­si­on zum Anlass genom­men, ein paar Gedan­ken über die Brü­chig­keit sozia­ler Netz­wer­ke und die Kon­se­quen­zen der Ver­wen­dung von sozia­len Netz­wer­ken als Grund­la­ge von Web‑2.0‑Anwendungen zu machen. Wer das nach­le­sen möch­te, kann es bei Tele­po­lis tun. Mein Fazit: eine (mög­li­cher­wei­se dezen­tra­le), nicht-kom­mer­zi­el­le Lösung, die Kon­su­men­tIn­nen aus den Zwän­gen befreit, mög­li­cher­wei­se lebens­lang bei einem Anbie­ter zu blei­ben, und auch nur dort Kon­tak­te knüp­fen zu kön­nen, ist drin­gend not­wen­dig. In der Dis­kus­si­on im Tele­po­lis-Arti­kel­fo­rum gibt es eini­ge, die mei­nen, eMail wäre schon längst so eine Meta­struk­tur (ande­re sehen eh über­haupt kein Pro­blem, weil ech­te Kon­tak­te gibt es im Netz ja nicht …). Die Web‑2.0‑Anwendungen wer­den aber genutzt, weil sie deut­lich kom­for­ta­bler als eMail sind. Was ich mei­ne, wäre ein Tool, dass auch für so „aus­ge­fal­le­ne“ Din­ge wie das gegen­sei­ti­ge Kom­men­tie­ren von Bil­dern genutzt wer­den kann, und eben deut­lich kom­for­ta­bler als eMail ist. Ein paar ande­re Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge (z.B. hier, hier oder hier – oder auch hier im Flickr-Forum) fin­de ich dage­gen rich­tig span­nend. Ich bin sicher­lich nicht der ers­te, der sich über die­ses The­ma Gedan­ken macht – aber viel­leicht trägt mein Arti­kel mit dazu bei, dass auch vir­tu­el­le Sozi­al­be­zie­hun­gen irgend­wann nicht mehr vor­wie­gend ein kom­mer­zi­ell genutz­tes Gut sind.

War­um blog­ge ich das? Wer­bung für den Arti­kel, das auch, aber vor allem, um noch­mal die Punk­te fest­zu­hal­ten, die mir an der Dis­kus­si­on wich­tig sind.

Update: Wie ich eben sehe, gibt es in Against Cen­sor­ship inzwi­schen einen Thread zu dem Arti­kel. Außer­dem gab’s in den Tele­po­lis-Kom­men­ta­ren den Hin­weis auf die­sen taz-Arti­kel, der viel­leicht eine Lösung für das ange­spro­che­ne Pro­blem bie­tet (aus der taz von Mon­tag, die ich Mon­tag wohl nur sehr flüch­tig gele­sen habe …).

Update 2: Oli­via Adler macht sich anläss­lich des Arti­kels eini­ge Gedan­ken zum The­ma „Web 2.0 macht abhän­gig“ im Inter­net Pro­fes­sio­nal Web­log.

Update 3: Ich sehe gera­de, dass eine gan­ze Rei­he wei­te­rer Blogs den Arti­kel auf­ge­grif­fen haben. Inten­si­ver befas­sen sich damit u.a. Sprech­bla­se („Kann man die Kom­po­nen­ten Web­an­wen­dung und die Com­mu­ni­ty mit dem Sozia­len Netz­werk über­haupt von­ein­an­der tren­nen?“), Fehl­an­zei­ge („Ein fei­ner Arti­kel – der ers­te, der sich nicht damit zufrie­den gibt, die Tat­sa­chen wie­der­zu­käu­en, son­dern kri­tisch ana­ly­siert, war­um das Gan­ze sol­che Aus­ma­ße ange­nom­men hat.“ – geschmei­chelt­fühl) und das agen­tur­blog („Aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Sicht getrie­ben ver­mei­den es alle gro­ßen Ser­vices die­se Daten frei­zu­ge­ben – Ideen und tech­ni­sche Ansätz dafür gibt es aber zuhauf …“). Nur mal so als mög­li­che Debat­ten­fort­set­zung – in die­sem Bei­trag habe ich nicht vor, bis Update 45 hochzuzählen.

Update 4: Auch beim Schock­wel­len­rei­ter fand sich ein Ein­trag zum Arti­kel – und der Hin­weis auf zuvor schon geäu­ßer­te ähn­li­che Gedan­ken, die ich aber noch nicht kann­te. Gespannt bin ich jeden­falls, was aus der Ankün­di­gung Jörg Kan­tels wird, ein Tool zu bas­teln, dass ich Rich­tung einer Ver­net­zung pri­va­ten Foto-Web­spaces geht.

Update 5: Und Spree­blick. Wie ich konn­te ich Spree­blick über­se­hen … Da heißt es: „So rich­tig span­nend wird die sozia­le Netz­ab­hän­gig­keit aber sowie­so erst, wenn unse­re Kin­der nur noch online spie­len und der Clan auf sie zählt. Jeder­zeit.“ Und ein Kom­men­ta­tor ver­weist auf das Fri­end-of-a-Fri­end-Pro­jekt.

Update 6: Und noch ein Hin­weis aus der Spree­blick-Dis­kus­si­on, näm­lich auf Ato­mi­que – ein Pro­jekt, um Pho­to­grup­pen und Dis­kus­sio­nen dazu ohne zen­tra­len Ser­ver zu organisieren.

Photo of the week: Wall

Wall

Wegen der aktu­el­len Zen­sur­de­bat­te habe ich ja lan­ge über­legt, ob ich die­ses Wochen­en­de über­haupt ein „Pho­to of the week“ pos­ten soll. Letzt­lich habe ich mich dann doch dafür ent­schie­den, das zu tun – aber eines aus­ge­sucht, das ganz gut zur der­zei­ti­gen Situa­ti­on bei Flickr passt. Inter­pre­ta­ti­ons­ver­su­che ger­ne in den Kommentaren.