Wissenschaft im Bild

SEED maga­zi­ne berich­tet über eine visu­el­le Land­kar­te der Wis­sen­schaft. Genau – der Wis­sen­schaft, ins­ge­samt und all­ge­mein. Auf der Grund­la­ge von 800.000 wis­sen­schaft­li­chen Auf­sät­zen wur­den Clus­ter und Zusam­men­hän­ge her­aus­ge­ar­bei­tet und dann visua­li­siert. Als Ein­heit wur­de das „Para­dig­ma“ her­an­ge­zo­gen. Das gan­ze sieht beein­dru­ckend aus – und aus sozi­al­wis­sen­schaft­li­cher Sicht auch etwas ernüch­ternd, neh­men doch die „Social Sci­en­ces“ ins­ge­samt nur einen sehr klei­nen Teil der Kar­te ein. Die hoch­auf­ge­lös­te Kar­te ist im ver­link­ten Arti­kel zu fin­den, aller­dings fünf Mega­byte groß. Gedruckt gibt es sie hier.

Karte der Wissenschaft

Quel­le: http://www.seedmagazine.com/news/2007/03/scientific_method_relationship.php

War­um blog­ge ich das? Zum einen, weil es eine inter­es­san­te Dar­stel­lung wis­sen­schaft­li­cher Zusam­men­hän­ge ist (und auch deut­lich macht, dass die har­te Tren­nung Che­mie, Phy­sik, Bio­lo­gie, Medi­zin inzwi­schen durch eine gan­ze Rei­he an „Zwi­schen­wis­sen­schaf­ten“ zu ergän­zen wäre, bzw. eben gar nicht mehr so hart ist), und zum ande­ren, weil ich mich fra­ge, wie so etwas nur für die Sozi­al­wis­sen­schaf­ten aus­se­hen wür­de. Und dann viel­leicht noch mit einer his­to­ri­schen Kom­po­nen­te. Da rei­chen zwei Dimen­sio­nen aller­dings ver­mut­lich nicht aus …

Werbung total

Toyo­ta bringt ein neu­es Auto­mo­dell her­aus, und kauft für 30 Mio. Euro sämt­li­che Pla­kat- und Leucht­flä­chen in diver­sen Groß­städ­ten auf. In Frei­burg auch – dabei fällt aller­dings auf, dass das gar nicht so auf­fällt, d.h. trotz der WALL-Flä­chen gibt’s hier gar nicht so viel Wer­be­flä­che. Anders­wo ist mehr zu sehen (sie­he z.B. den Bericht im Font­blog bzw. sei­ne Fort­set­zung). Wer­bung total – oder tota­li­tä­re Wer­bung? Ich hof­fe jeden­falls, dass das nicht ein­reißt. Von der Gestal­tung her geht die Toyo­ta-Kam­pa­gne ja noch, und hat auf Pla­kat­wech­sel­flä­chen sogar ganz wit­zi­ge Moti­ve – aber wenn ich mir jetzt einen Elek­tro­nik­dis­coun­ter o.ä. in dem Umfang vor­stel­le, wird es mir eher schlecht. Oder eine Image-Kam­pa­gne der Bun­des­re­gie­rung. Oder Spruch­bän­der, die die Werk­tä­ti­gen zum Kampf auffordern.

Dabei fällt mir, neben­bei bemerkt, die­se 1999 ent­stan­de­ne Haus­ar­beit von mir ein: Wer­bung & Mas­sen­me­di­en – ein para­si­tä­res Ver­hält­nis? Eini­ges aus die­ser Arbeit passt ganz gut zur Toyota-Kampagne.

War­um blog­ge ich das? Weil’s was doch eher außer­ge­wöhn­li­ches ist. Und inso­fern fast so eine Art Realexperiment.

Das bunte Horoskop

Nein, nicht das aus der Bun­ten, son­dern viel­mehr: bunt wie far­big. Die Farb­nor­mie­rungs­fir­ma Pan­to­ne bie­tet ein Farb­ho­ro­skop an. Und weil’s so schön passt, zitie­re ich mal, was dort neben der Far­be („Laven­der Lust­re“) über die am 5. Febru­ar gebo­re­nen steht:

THERE IS some­thing unu­su­al and pro­vo­ca­ti­ve about peo­p­le born on this day. No one real­ly knows waht is going on ins­de of you. This type of quiet or mys­tery that is a part of your per­so­na can be very com­pel­ling. You are smart and insightful and your per­cep­ti­ve skills can be uncanny […].

Klingt eini­ger­ma­ßen pas­send, aber so sind Horo­sko­p­tex­te halt geschrie­ben – ob das Laven­del­blau mir so zusagt, ist dage­gen noch nicht aus­ge­macht (Febru­ar ins­ge­samt wur­de in Lila getaucht, das schon eher).

War­um blog­ge ich das? Mal eine Alter­na­ti­ve zu den Tier­kreis­zei­chen, genau­so unglaub­wür­dig, mit genau­so span­nen­den Resultaten.

Vernaschen, aber richtig

Viel­leicht lohnt es sich, Degus­tier­an­wei­sun­gen für Scho­ko­la­de und Scho­ko­la­den­pro­duk­te zu sammeln.

Nach der Lindt-Scho­ko­la­de von neu­lich folgt heu­te der „Ver­nasch­tipp“ der „zot­ter Cas­hew + Ana­nas“ von der zot­ter Scho­ko­la­den Manu­fak­tur (eher Frucht­ge­lee mit Scho­ko­um­hül­lung als wirk­lich Scho­ko­la­de, schmeckt aber ganz gut – dan­ke, Stef­fi!). Der Pre­mi­ums­seg­ment­mar­ker besteht dies­mal im Cover (Schwarz-Gold-Kunst) sowie in den Hin­wei­sen „Bio und Fair“ sowie „hand­ge­schöpft“. Nun aber zum „Ver­nasch­tipp“, der etwas kür­zer aus­fällt als bei Lindt, und einer Infor­ma­ti­on über das Fair­trade-Sie­gel und Wer­bung für ein Scho­ko­la­den­buch von Sepp Zot­ter umrahmt ist:

Ver­nasch­tipp

Die gehei­men Ingre­di­en­zen des Genus­ses sind Zeit und Maß. Vor dem Naschen soll­te die Scho­ko­la­de eine Stun­de bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur „atmen“, um ihre Aro­men opti­mal ent­fal­ten zu kön­nen. Anschlie­ßend schnei­det man die Tafel mit einem schar­fen Mes­ser in klei­ne Por­tio­nen auf und lässt sie Stück für Stück verschwinden.“

Mir ist die Scho­ko­la­de samt kon­trol­liert bio­lo­gi­schem Frucht­zu­cker-Trau­ben­zu­cker-Sirup (AT-O-02-BIO) aller­dings etwas zu süß für die­ses Vorgehen.

War­um blog­ge ich das? Hier han­delt es sich m.E. um Ent­de­ckun­gen in den Untie­fen kon­su­ma­to­ri­scher All­tags­äs­the­tik, die es wert sind, auf­ge­zeich­net zu werden.

Landkarte der Eisenbahnpassagiere

Kar­to­gra­phIn­nen ver­su­chen seit Jahr­hun­der­ten das Kunst­stü­cke, ein eini­ger­ma­ßen run­des Etwas – die Erde – auf die Flä­che einer Land­kar­te zu ver­tei­len. Dabei kommt es immer zu Ver­zer­run­gen. Ver­zerrt wer­den kann aber auch bewusst – etwa, um wie hier die Eisen­bahn­pas­sa­gier­ki­lo­me­ter pro Jahr als Aus­gangs­punkt für die Lan­des­flä­che zu neh­men. Eine von unzäh­li­gen the­ma­ti­schen Kar­ten der Initia­ti­ve worldmapper.org.

> PDF-Pos­ter mit Hintergrundinfos

War­um blog­ge ich das? Die Land­kar­te ist nicht der Ort – ver­zerr­te Land­kar­ten machen das schön deut­lich. Und das The­ma Eisen­bahn­pas­sa­gie­re – die USA sind dann etwa so groß wie Deutsch­land, Japan so groß wie die EU-15 – eig­net sich beson­ders gut, um den poli­ti­schen Aspekt hervorzuheben.