Ein bißchen „online“ sein

WLANIn einem Tweet hat­te ich geschrie­ben, dass ich „über das Wochen­en­de ein biß­chen off­line“ war. Prompt wur­de behaup­tet, online/offline gin­ge nur gar und ganz, das sei binär codiert. In jedem gege­be­nen Moment mag das zutrif­fen, aber ist „online sein“ bzw. „off­line sein“ nicht auch ein, hmm, Lebens­ge­fühl? Oder, noch­mal anders aus­ge­drückt, letzt­lich eine Fra­ge der Prä­senz – irgend­wo zwi­schen fest und klar umris­sen oder eine zeit­lang nur in geis­ter­haf­ten Fetzen?

Das Hin­ter­grund­fens­ter zur Welt ist auch offen, wenn ich im Vor­der­grund was ande­res tue und auch der Fokus mei­ner Auf­merk­sam­keit woan­ders liegt. Bin ich dann online?

Viel­leicht irri­tiert es mich des­we­gen auch, wenn in Umfra­gen gefragt wird, wie vie­le Stun­den ich am Tag online bin. Wie lan­ge mein Com­pu­ter ange­schal­tet ist? Wie lan­ge die Inter­net-Ver­bin­dung aktiv ist? Wie­vie­le Sekun­den ins­ge­samt Paket­da­ten dar­über aus­ge­tauscht wur­den? Wie­viel Zeit ich „im Brow­ser­fens­ter“ ver­bracht habe? 

Und anders­her­um: wenn ich das Wochen­en­de über den Rech­ner aus habe, mor­gens ein­mal kurz in die Mail­box schaue – bin ich dann online? Das war es, was ich mit iro­ni­scher Unter­trei­bung als „ein biß­chen off­line sein“ beschrie­ben hatte.

Wenn jemand jeden Tag den Rech­ner (oder das iPho­ne oder …) lau­fen hat, in Sekun­den­bruch­tei­len eine Paket­da­ten­ver­bin­dung auf­bau­en kann – ist sie dann „immer online“? Wenn jemand nur ein­mal am Tag für zwei Stun­den „ins Netz geht“ – was ist mit dem? Ein biß­chen online, ein biß­chen offline? 

Binär codiert? Nein, ein Kon­ti­nu­um, das letzt­lich nicht nur tech­ni­sche Ver­füg­bar­keit aus­drückt, son­dern eben auch die qua­si­räum­li­che Prä­senz im sozia­len Netz­werk. Und die ist nicht da oder nicht da, son­dern kann vari­ie­ren und gemes­sen wer­den. Auch wenn die „Stun­den am Tag im Netz“ kein guter Maß­stab sind.

War­um blog­ge ich das? Laten­tes Unbe­ha­gen über binä­re Kodierungen.

Halbe Testläufe, Quasi-Experimente, provokative Rückzüge und das Sommerloch (Update)

Das Som­mer­loch scheint eine Zeit poli­ti­scher Unbe­stimm­heit zu sein. Und man­che mei­nen, dass es eine Zeit ist, um im Feld der Anti-Bür­ger­rechts­po­li­tik Test­bal­lons stei­gen zu lassen.

Fall 1: Mat­thi­as Güld­ner ist der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen in Bre­men. Unter gro­ßer Anteil­nah­me der Netz­ge­mein­de äußer­te er eine Rei­he kru­der The­sen zum The­ma „Inter­net­sper­ren“ in der WELT online. Für Stel­lung­nah­men war er nicht erreich­bar. Am Sonn­tag kam dann die Auf­lö­sung des Rät­sels – und hin­ter­lässt einen fast rat­lo­ser als zuvor.

Güld­ner erklärt sei­ne Äuße­rung zur geplan­ten Provokation:

„Vie­le haben sich pro­vo­ziert und belei­digt gefühlt. Das mit der Pro­vo­ka­ti­on, das hat jedeR gemerkt, war beab­sich­tigt. Die Belei­di­gung nicht. […] Vie­le haben geglaubt, es han­de­le sich um eine spon­ta­ne und unüber­leg­te Äuße­rung. Dem war nicht so.“ 

Inhalt­lich sei er zwar wei­ter­hin der Auf­fas­sung, dass die Netz­sper­ren rich­tig sein. Er füh­le sich aber durch­aus der grü­nen Bür­ger­rechts­tra­di­ti­on ver­pflicht und habe mit sei­ner „Pro­vo­ka­ti­on“ vor allem dazu bei­tra­gen wol­len, eine Dis­kus­si­on über Bür­ger­rech­te und digi­ta­le Spal­tung anzufangen.

Mein ers­ter Ein­druck war sowas wie „inter­es­san­tes Vor­ge­hen, wür­de mir sowas durch­aus auch zutrau­en“ – also die Pro­vo­ka­ti­on, um eine Debat­te anzu­fan­gen. Mein zwei­ter Ein­druck: als rela­tiv pro­mi­nen­ter Grü­ner mit­ten im begin­nen­den Wahl­kampf in einer der­zeit von allen Par­tei­en stark umstrit­te­nen neu­en Wäh­ler­schicht so etwas zu machen, heißt auch, die damit ver­bun­de­nen Kol­la­te­ral­schä­den – Par­tei­aus­trit­te, Ver­lus­te an Stim­men, viel wich­ti­ger noch: Ver­lus­te an Glaub­wür­dig­keit und Repu­ta­ti­on – ent­we­der nicht ver­mu­tet oder in Kauf genom­men zu haben.

Die drit­te Über­le­gung dann: war’s als Expe­ri­ment mit offe­nem Aus­gang ange­legt? Hat­te Mat­thi­as Güld­ner ein­fach mal die Reak­tio­nen sehen wol­len, mal aus­tes­ten wol­len, ob sich zum Bei­spiel ein Keil zwi­schen „klas­si­sche“ Demo­kra­tie- und Rechts­po­li­ti­ke­rIn­nen und die Netz­po­li­ti­ke­rIn­nen trei­ben lie­ße – und hat dann nach Aus­blei­ben grö­ße­rer Men­gen an par­tei­in­ter­ner Soli­da­ri­tät zu Plan B gegrif­fen, das gan­ze als bewuss­te, letzt­lich bene­vo­len­te Pro­vo­ka­ti­on zu verkaufen?

Ich weiss es nicht. Ein Kom­men­tar bei netzpolitik.org macht deut­lich, dass Aus­sa­ge, plus hal­ber Rück­zug und Dis­kus­si­ons­er­klä­rung letzt­lich jede kla­re Posi­tio­nie­rung aus­löscht. So ein biß­chen die­ses Gefühl habe ich inzwi­schen auch. Vor allem auch des­halb, weil ich Mat­thi­as Güld­ner auch in sei­nem zwei­ten Text inhalt­lich eigent­lich nicht recht geben kann: 

„Netz­po­li­tik ist mei­nes Erach­tens nicht nur Ein­satz für eine bestimm­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ebe­ne. Als Meta­ebe­ne betrifft und beein­flusst sie unglaub­lich vie­le ande­re Berei­che der Poli­tik und des All­tags. Netzpolitik.org hat das Ziel, „über poli­ti­sche, gesell­schaft­li­che, tech­ni­sche und kul­tu­rel­le Fra­ge­stel­lun­gen auf dem Weg in eine Digi­ta­le Gesell­schaft zu schrei­ben“. Im Kern geht es also auch um eine kri­ti­sche Ver­stän­di­gung über sozia­le, öko­lo­gi­sche, recht­li­che, öko­no­mi­sche, gen­der Aspek­te in der Fol­ge der Digi­ta­li­sie­rung. Wer­den bestimm­te Grup­pen von Men­schen in die­sem Pro­zess bes­ser und ande­re schlech­ter gestellt? Hat die gro­ße Chan­ce der Ver­brei­te­rung und Ver­tie­fung von Demo­kra­tie auch Ver­lie­rer, zum Bei­spiel bei Men­schen, die sich aus unter­schied­li­chen Grün­den nicht im Netz bewe­gen (kön­nen), und die sich in Zukunft (noch) weni­ger als bis­her in Mei­nungs­bil­dungs­pro­zes­se ein­klin­ken kön­nen? Die­se und vie­le ande­re Fra­gen kön­nen nur gemein­sam beant­wor­tet werden.

In die­sem Sin­ne geht es zunächst vor allem um die Über­win­dung der Sprach­lo­sig­keit. Die lau­fen­de inten­si­ve Dis­kus­si­on der Exper­tIn­nen in Wis­sen­schaft, Netz­ge­mein­de und Poli­tik bie­tet da vie­le Anknüp­fungs­punk­te. Aller­dings scheint eine Ver­brei­te­rung der Dis­kus­si­on drin­gend nötig zu sein.“ 

Das klingt ja erst­mal sehr lobens­wert. Es igno­riert aber m.E., dass es die­se Dis­kus­sio­nen durch­aus gibt. Dass auch die pro­gres­si­ve Netz­com­mu­ni­ty über sozia­le und öko­lo­gi­sche Fol­gen inten­si­ver Ver­net­zung dis­ku­tiert. Über die gesell­schaft­li­chen Effek­te einer (im übri­gen deut­lich abneh­men­den) Kluft zwi­schen Digi­tal und Drau­ßen. Und so wei­ter. Bei aller Sym­pa­thie erweckt auch die zwei­te Stel­lung­nah­me bei mir doch den Ein­druck, dass da einer inten­siv in den stark tech­nik­kri­ti­schen Daten­schutz­de­bat­ten der 1980er Jah­re mit­ge­macht hat (Fritz Kuhn erklärt, war­um die flä­chen­de­cken­de ISDN-Ver­brei­tung Unmen­gen Arbeits­plät­ze kos­ten wird und über­haupt zur Gene­ral­über­wa­chung führt) – und jetzt plötz­lich aus einem the­men­spe­zi­fi­schen Win­ter­schlaf auf­wacht und sich zwi­schen netz­af­fi­nen Bür­ger­tech­nik­freaks nicht mehr zurecht findet.

Fall 2: John Phil­ipp Thurn kippt mit sei­ner Kla­ge zwei Poli­zei­ver­ord­nun­gen der Stadt Frei­burg – unter dem grü­nen OB Die­ter Salo­mon – zum The­ma Alko­hol­ver­bot im öffent­li­chen Raum / bei Rand­grup­pen. Bür­ger­rechts­af­fi­ne Grü­ne freu­en sich – und wer­den mit einer Pres­se­mit­tei­lung der Land­tags­frak­ti­on kon­fron­tiert, in der Bri­git­te Lösch erklärt,

„Die Grü­nen haben sich bei ihrer heu­ti­gen Frak­ti­ons­sit­zung ein­stim­mig dafür aus­ge­spro­chen, im Land­tag so bald wie mög­lich eine gesetz­li­che Grund­la­ge zu ver­ab­schie­den, damit Kom­mu­nen in Brenn­punk­ten die Mög­lich­keit haben, gegen Alko­hol­kon­su­mex­zes­se und ihren Begleit­erschei­nun­gen vor­ge­hen zu kön­nen. Hin­ter­grund die­ser Ankün­di­gung ist das Urteil des Ver­wal­tungs­ge­richts­hofs Mann­heim zum Alko­hol­ver­bot in Frei­burg. Das Gericht hat­te ent­spre­chen­de Poli­zei­ver­ord­nun­gen der Kom­mu­ne auf­ge­ho­ben mit dem Hin­weis unzu­rei­chen­der gesetz­li­cher Regelungen.“ 

Nach hef­ti­gem Hin und Her, Haue von der poli­ti­schen Kon­kur­renz, der Wan­de­rung vom „Online­b­log“ in die Badi­sche Zei­tung etc. kommt dann die Korrektur:

Noch ein­mal Bri­git­te Lösch:

„da ist in den letz­ten tagen eini­ges durch­ein­an­der gegan­gen, in der tat ist da auch unse­rer Pm vom letz­ten Diens­tag ungenau.
Die Dis­kus­si­on ging eigent­lich um das Alko­hol­ver­kaufs­ver­bot zwi­schen 22 und 5 Uhr, das wir als Frak­ti­on auch ableh­nen wol­len, da mit dem vor­lie­gen­den Gesetz­ent­wurf das Geset­zes­ziel eben nicht erreicht wird. Das zwei­te ist einen Ände­rung des Poli­zei­ge­set­zes um eine Gene­ral­er­mäch­ti­gung für Pau­schal­ver­bo­te zu bekom­men. Dar­über haben wir in der frak­ti­on noch nicht dis­ku­tiert – in der Ple­nar­de­bat­te war mei­ne Aus­füh­rung dazu, dass die VGH-Ent­schei­dung bei der Ver­ab­schie­dung des Alko­hol­ver­kaufs­ver­bots mit­be­rück­sich­tigt wer­den muß.“ 

In die glei­che Rich­tung geht ein Blog-Bei­trag ihres Land­tag­kol­le­gens Uli Sckerl:

„Rich­tig ist, dass Kom­mu­nen die Mög­lich­keit haben müs­sen, gegen kon­kret statt­fin­den­de Sauf­ex­zes­se und Gewalt auf öffent­li­chen Plät­zen – und die gibt es halt – vor­zu­ge­hen. Da muss in Kennt­nis der schrift­li­chen Urteils­grün­de des VGH sehr sorg­fäl­tig geprüft wer­den, ob das vor­han­de­ne Instru­men­ta­ri­um aus­reicht. Auf Anhieb spricht vie­les dafür“ 

Klingt gleich ganz anders. War­um nicht gleich so? Ich fin­de es ja gut, dass die Ver­nunft sich hier ent­we­der durch­ge­setzt hat oder von Anfang an da war. Aber war­um eine äußerst unglück­lich for­mu­lier­te Pres­se­mit­tei­lung, die erst übers Wochen­en­de so halb wie­der zurück­ge­nom­men wird?

Auch hier wer­de ich den Ver­dacht nicht los, dass es sich um ein Aus­tes­ten han­del­te, wie weit grü­nes „law and order“ gehen darf, ob die Unter­stüt­zung von OB Salo­mon wich­ti­ger ist oder das Bei­be­hal­ten der – auch vom Lan­des­vor­stand – unter­stüt­zen Bür­ger­rechts­po­li­tik mit äußerst kri­ti­schem Blick auf Ver­bots­ver­fü­gun­gen und Polizeibefugnisse.

Was haben nun Fall 1 und Fall 2 mit­ein­an­der zu tun? Zum einen hof­fe ich, dass ange­sichts der Neben­wir­kun­gen bis zur Bun­des­tags­wahl wei­te­re der­ar­ti­ge Expe­ri­men­te unter­blei­ben – so sehr ich sie auch aus sozi­al­wis­sen­schaft­li­chem Blick­win­kel inter­es­sant fin­de. Zum ande­ren glau­be ich, dass Mat­thi­as Güld­ner in einem Punkt recht hat, bzw. durch sei­ne bei­den State­ments auf einen Punkt hin­weist: der links­li­be­ra­le Geist der Grü­nen erschrickt leicht, und weicht dann davon – und erscheint man­chen, viel­leicht zu vie­len, in der Par­tei eher als Gespenst. Gute Pro­gram­me und eine vom Stel­len­wert von Bür­ger­rech­ten in einer auf­ge­klär­ten und eman­zi­pa­ti­ven Gesell­schaft über­zeug­te Spit­ze rei­chen nicht aus. Umso wich­ti­ger ist es, auch jen­seits der Wahl­kampf­ge­schlos­sen­heit wei­ter dar­an zu arbei­ten, den Vor­rang von Bür­ger­rech­ten – egal wel­che Medi­en und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le invol­viert sind – im Wur­zel­werk der Par­tei zu verankern.

War­um blog­ge ich das? Weil ich die Par­al­le­len zwi­schen bei­den Fäl­len inter­es­sant fin­de – ins­be­son­de­re auch hin­sicht­lich der instanta­nen Wahlkampfreaktionen.

P.S. aus gege­be­nem Anlass: mein letz­ter Satz mit den Wahl­kampf­re­ak­tio­nen bezieht sich auf den poli­ti­schen Geg­ner, der bei­de Fäl­le schnell auf­ge­grif­fen hat – nicht auf den inner­par­tei­li­chen Umgang damit.

Update: (5.8.2009) Wie sich zwi­schen­zeit­lich klärt, war die grü­ne Land­tags­frak­ti­on in Sachen PM schlicht schlam­pig – es waren wohl kurz vor der Som­mer­pau­se eini­ge nicht da, dann soll­te schnell was raus zum Alko­hol­ver­kaufs­ver­bot, und dann kam das VGH-Urteil irgend­wie noch mit rein. Ergeb­nis: die hier als „Fall 2“ beschrie­be­ne schlech­te PR. Inhalt­lich sind es aber – kann ich inzwi­schen sagen – mit Fug und Recht wei­ter­hin die Grü­nen, die die Fah­ne der Bür­ger­rech­te hoch hal­ten. Gut so. Bei der SPD gab’s dage­gen ein Eigen­tor – Chris­ti­an Söder hat zwar im SPD-Blog eif­rig auf die Grü­nen ein­ge­schla­gen, aber nicht nach­ge­schaut, was die SPD eigent­lich macht. Und die hat tat­säch­lich noch schnell vor der Som­mer­pau­se einen „einen Antrag ein­ge­bracht, mit dem die Lan­des­re­gie­rung zur Ergän­zung des Poli­zei­ge­set­zes auf­ge­for­dert wird“, wie es in einer PM des poli­zei­po­li­ti­schen Spre­chers die­ser Par­tei heißt. Bleibt fest­zu­hal­ten: alle, für die Bür­ger­rech­te wich­tig sind, sind bei uns Grü­nen um eini­ges bes­ser auf­ge­ho­ben als in der SPD.

Kurz: Transparente Werbung auf diesem Blog

Ich ver­su­che ja, mein Blog weit­ge­hend wer­be­frei zu hal­ten, also kei­ne Goog­le-Ads etc., und kei­ne gekauf­ten Bei­trä­ge oder PR-Plat­zie­run­gen. Die ein­zi­ge Aus­nah­me ist der Kas­ten rechts in der Sei­ten­leis­te, der zwei Funk­tio­nen hat. Oben wer­den Bücher gezeigt, die ich selbst ger­ne gele­sen habe. Sie ver­lin­ken auf die ent­spre­chen­de Sei­te bei amazon.de. Wen jemand über den Link dort­hin kommt, und das Buch kauft, erhal­te ich unge­fähr fünf Pro­zent „Wer­be­kos­ten­er­stat­tung“ gut­ge­schrie­ben. Die Aus­wahl der Bücher erfolgt von Hand, sie wer­den in zufäl­li­ger Rei­hen­fol­ge ange­zeigt. Ich hat­te auch schon mal mit kon­text­sen­si­ti­ven Buch­emp­feh­lun­gen expe­ri­men­tiert, habe aber bis­her nicht den Ein­druck, dass das sinn­vol­le Ergeb­nis­se zu Tage bringt. 

Unter dem Buch­co­ver ist zwei­tens ein Such­kas­ten zu sehen (wer über www.westermayer.de/till hier­her kommt, und nicht über die eigent­li­che URL des Blogs, blog.till-westermayer.de, kennt den schon. Mit­tel­fris­tig möch­te ich bei­de Sei­ten zu die­ser hier vereinen. 

Auch der Such­kas­ten ist mit dem ama­zon-Part­ner­pro­gramm ver­linkt, d.h. auch hier gilt: wer dar­über ein Buch sucht und bei amazon.de kauft, beschert mir unge­fähr fünf Pro­zent Wer­be­kos­ten­er­stat­tung. Anders gesagt: wer die­ses Blog gut fin­det, mir eine vir­tu­el­le Tas­se Kaf­fee spen­die­ren möch­te und eh was bei ama­zon kau­fen woll­te, darf das ger­ne über den Such­kas­ten rechts tun.

P.S.: Wie gut oder schlecht selbst-aktua­li­sie­ren­de Wer­bung funk­tio­niert, lässt sich an die­sem Kas­ten sehen:


Update: alles, was zum Such­kas­ten oben steht, stimmt wei­ter­hin, die Buch­aus­wahl läuft jetzt aber über Libra­ry­thing, und da klappt es mit der Ama­zon-Ver­net­zung noch nicht so rich­tig. Dafür sind die Bücher wirk­lich empfehlenswert …

Kurz: Es ist alles schon gesagt

Ziem­lich ent­setzt krieg ich heu­te einen Link: Herr Güld­ner aus Bre­men schafft es, in einem klei­nen Kom­men­tar deut­lich zu machen, dass er ers­tens kei­ne Ahnung vom Inter­net hat, ihm das zwei­tens völ­lig egal ist, er drit­tens Pro­ble­me mit Demo­kra­tie und poli­ti­scher Betei­li­gung der Bür­ger hat, und dass er vier­tens ziem­lich gut dar­in ist, Wäh­ler zu belei­di­gen. Man kann natür­lich eine ande­re Mei­nung zu den Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung haben eine umfas­sen­de Sperr­in­fra­struk­tur auf­zu­bau­en, die­se aber in die­ser Form und beson­ders in die­sem Ton vor­zu­tra­gen, geht mei­ner Mei­nung nach nicht. Zwei Din­ge aber sor­gen dafür, dass ich dar­über nicht ein­fach zur Tages­ord­nung über­ge­he: (1) die­ser Text ist auch als Kom­men­tar bei Welt.de erschie­nen und seit­her viel zitiert und noch mehr ver­linkt wor­den – (2) die­ser Mensch ist nicht irgend­ein Bür­ger­schafts­ab­ge­ord­ne­ter, son­dern Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der von Bünd­nis 90/Die Grü­nen. Dass pro­mi­nen­te Ver­tre­te­rIn­nen unse­rer Par­tei sich in so ver­kürz­ter und popu­lis­ti­scher Art und Wei­se gegen die eige­nen Par­tei­tags­be­schlüs­se stel­len, […] macht es uns in den nächs­ten Mona­ten nicht leich­ter.

Der Bei­trag von Mat­thi­as Güld­ner vom 27. Juli 2009 in der WELT wider­spricht des­halb nicht nur unse­rer grü­nen Pro­gramm­la­ge, son­dern schlägt gegen­über den­je­ni­gen, die sich für ein frei­es Inter­net enga­gie­ren, einen aus unse­rer Sicht nicht akzep­ta­blen Ton an.

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