Kurz: Southern Steampunk

Southern Steampunk VDie­ser Fud­der-Arti­kel mach­te mich dann doch neu­gie­rig. Steam­punk – eine Sub­kul­tur, die sich an einer Mischung aus vik­to­ria­ni­schen Umgangs­for­men und dem mad sci­en­tist, der mit aller­lei Gerät­schaf­ten dampf­be­trie­be­ne Robo­ter baut, ori­en­tiert, also sozu­sa­gen Cyber­punk, nur ein paar hun­dert Jah­re in der Zeit zurück ver­legt – war mir bis­her vor allem in Form von Web­co­mics und dem einen oder ande­ren Buch begeg­net. Dass es auch in Süd­ba­den Men­schen gibt, die Steam­punk nicht kon­su­mie­ren, son­dern auch aus­üben, war mir vage bekannt. Und weil ich zufäl­lig Zeit hat­te, schau­te ich dann heu­te mal im Crash vor­bei. Inso­fern dort jede Men­ge ele­gant geklei­de­te Damen und Her­ren zu fin­den waren, die alle­samt opti­sche Gerät­schaf­ten an und mit sich tru­gen bzw. zum Ver­kauf und Bestau­nen aus­stell­ten, wur­de ich nicht ent­täuscht. Die Sze­ne scheint recht rüh­rig zu sein, wur­de mir berich­tet. Ein jun­ger Schwei­zer Autor, Mar­tin Rie­sen, las aus sei­nem in Offen­burg spie­len­den Steam­punk-Roman Aus­ser­ge­wöhn­li­che Auto­ma­tons, und ein Tee-Duell fand auch statt. Soweit alles ganz nett – aber irgend­wie pack­te mich dann doch eher der sozio­lo­gi­sche Blick als dass der Steam­punk-Virus über­sprin­gen woll­te. Gut zu wis­sen, dass es das gibt, sicher­lich ein bes­se­res Hob­by als bei­spiels­wei­se Fuß­ball, aber irgend­wie war’s mir – nicht ver­spielt genug? Kann sein, dass das dar­an lag, dass ich (wenn auch halb­wegs im Dress­code) ein­fach ins Crash rein­ge­schneit bin, aber irgend­wie hat­te ich mir mehr Rol­len­spiel erwar­tet, mehr alter­na­te rea­li­ty. Mal sehen.

Piraten als Bewegung: die 1970er im Remake?

Seventh sky horse III

Die ehe­ma­li­ge Geschäfts­füh­re­rin der Pira­ten, Mari­na Weis­band, gab vor kur­zem dem ZEIT-Maga­zin ein Inter­view, in dem sie sich über ihre Außen­sei­ter-Schul­erfah­run­gen aus­ge­las­sen hat. Mei­ne ers­te Reak­ti­on auf die­ses Inter­view war sowas wie „Mutig, da sagt mal eine, wie das für vie­le in der Schu­le ist“ (und mei­ne heim­li­che Ver­mu­tung wäre die, dass eine Mei­nungs­um­fra­ge unter Nerds, ja viel­leicht auch eine unter eher links-alter­na­tiv poli­ti­schen Akti­ven, eine über­durch­schnitt­li­che Men­ge ähn­li­cher Erfah­run­gen zu Tage för­dern wür­de. Aber das mag ein Effekt mei­ner pri­va­ten Fil­ter-Bubble sein).

Julia See­li­ger hat dar­auf anders reagiert, und inzwi­schen hat sie ihre Kri­tik am Inter­view (und einer dahin­ter ver­mu­te­ten Hal­tung) auch aus­for­mu­liert. Sie pickt einen digi­ta­len Kri­tik­ka­nal der Pira­ten („Solid­Feed­back“) her­aus und schreibt: „Pira­ten als Bewe­gung: die 1970er im Remake?“ weiterlesen