Kurz: Geschirrspülen

After IVNach und nach mehr­ten sich die Macken. Mal blieb sie hän­gen, mal tropf­te Was­ser her­aus. Das Ende mei­ner, beim Ein­zug in die Woh­nung über­nom­me­nen, inzwi­schen in die Jah­re gekom­me­nen Spül­ma­schi­ne scheint nahe. Die Opti­on Repa­ra­tur hal­te ich für unrea­lis­tisch. Ja, ich pla­ne, dem­nächst eine neue, ener­gie­ef­fi­zi­en­te, lei­se, Nach­fol­ge­ma­schi­ne zu kau­fen. Lei­der gibt die Por­to­kas­se das im Moment nicht her. Muss also noch war­ten, die Spülmaschinennachfolge.

Anders gesagt: Ich spü­le dann mal von Hand. Wobei mir auf­ge­fal­len ist, dass ich das eigent­lich ganz ger­ne tue. Also nicht so ger­ne, dass ich frei­wil­lig Geschirr spü­len wür­de, oder mor­gens nur drauf bren­nen wür­de, end­lich den Abwasch zu machen. Ver­mut­lich wird es mir in ein paar Tagen zum Hals raus­hän­gen. Aber es ist doch so, dass Geschirr­spü­len – anders als vie­le ande­re Haus­ar­bei­ten – eine Tätig­keit ist, die viel mit Rou­ti­ne zu tun hat. Gera­de, wenn es das wenig ver­schmutz­te Gebrauchs­ge­schirr ist. Glä­ser, Becher, Tel­ler, Besteck, Schüs­seln. Geschirr­spü­len hat dann fast einen medi­ta­ti­ven Cha­rak­ter. Gedan­ken gehen ins Lee­re. Das mag ich am Geschirr­spü­len von Hand. Und danach ist das Geschirr sauber.

(Und auch wenn die Öko­bi­lanz Spül­ma­schi­nen gegen­über Hand­ab­spü­len prä­fe­riert, wenn ich mich recht erin­ne­re, klappt das mit dem Geschirr­spü­len ohne Maschi­ne doch recht effek­tiv, sys­te­ma­tisch und spar­sam, scheint mir.)

Kurz: Keine Blumen zum Frauentag

Heu­te ist der 101. Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag. Als sym­bo­li­scher Anlass dafür, auf die wei­ter­hin feh­len­de Gleich­stel­lung von Frau­en und Män­nern hin­zu­wei­sen, ist das ein wich­ti­ges poli­ti­sches Datum. An dem dann alle poli­ti­schen Sei­ten für Gleich­stel­lung sind, authen­tisch aber nur die in Erschei­nung tre­ten, die sich auch an den übri­gen Tagen des Jah­res dafür ver­kämp­fen. In die­sem Sin­ne fin­de ich den Frau­en­tag rich­tig und wichtig.

Es gibt nun eine Ten­denz – wohl ein DDR-Import im Ver­ein mit dem Blu­men­han­del – den Tag auch als per­sön­li­chen Dan­ke­s­tags an „die Frau“ oder „die Frau­en“ zu gestal­ten. Da habe ich Bauch­weh bei. Und zwar, weil hin­ter dem ein­mal pro Jahr her­aus­ge­ho­be­nem Dank ein ver­steck­ter Undank steht, eine dis­kri­mi­nie­ren­de Nor­ma­li­täts­er­war­tung. Die wird sicht­bar, wenn gefragt wird, wofür „den Frau­en“ den gedankt wird. Ihr So-sein als gesell­schaft­li­che Tat­sa­che kann es eigent­lich nicht sein. 

Denk­bar wäre dann, dass der sozia­lis­tisch inspi­rier­te Dank sich auf Leis­tun­gen in weib­lich kon­no­tier­ten Hand­lungs­fel­dern bezieht – Fami­li­en­ar­beit, Haus­ar­beit, Bezie­hungs­ar­beit. Dafür zu dan­ken, legi­ti­miert hier die Asym­me­trie – für eine eman­zi­pier­te Gesell­schaft hilf­rei­cher erscheint es mir, hier (als Mann) all­täg­lich selbst zu Putz­lap­pen und Win­deln zu grei­fen, statt ein­mal im Jahr „der Frau“ dafür zu danken.

P.S.: Aus Grün­den der Zuspit­zung ver­zich­te ich auf einen Schlen­ker zur femi­nis­ti­schen Anerkennungsdebatte.