RSS: Blog im Abo

Viel­leicht wis­sen ja noch gar nicht alle Lese­rIn­nen, dass Blogs auch im Abo gele­sen wer­den kön­nen. Jeden­falls fast alle. Dazu gibt es einen RSS-Feed, also eine Schnitt­stel­le, auf der auto­ma­ti­siert Infor­ma­tio­nen zu neu­en Arti­keln abge­fragt wer­den können. 

RSS-Button in Firefox
RSS-But­ton in Firefox

Ein sol­ches Abon­ne­ment ist auf ver­schie­de­ne Wege mög­lich. In Fire­fox (und ver­mut­lich auch in ande­ren Brow­sern) ist der ein­fachs­te Weg der, ein „dyna­mi­sches Lese­zei­chen“ anzu­le­gen. Web­si­ten mit RSS-Unter­stüt­zung zei­gen in der Adress­leis­te einen RSS-But­ton (sie­he oben). Wird die­ser betä­tigt, fragt Fire­fox danach, was mit dem „RSS-Feed“ die­ser Web­site gesche­hen soll. Er kann über die Funk­ti­on „dyna­mi­sches Lese­zei­chen“ von Fire­fox abon­niert wer­den (dann gibt es ein neu­es Lese­zei­chen, unter dem immer die neus­ten Über­schrif­ten der Arti­kel ange­zeigt werden).

Dane­ben kann der RSS-Feed auch in einem extra dafür genutz­ten Pro­gramm oder einer Web-Appli­ka­ti­on ange­zeigt wer­den, die dann die kom­plet­ten Bei­trä­ge – zusam­men mit ande­ren Feeds – anzeigt. Ein biß­chen was über exter­ne Anwen­dun­gen zum Anzei­gen von Feeds steht (auf eng­lisch) hier.

Neben dem „Haupt­feed“ mei­ner Sei­te gibt es noch ein paar wei­te­re Mög­lich­kei­ten (auch die­se rufen (mit Aus­nah­me des etwas kom­for­ta­ble­ren Weges über Feedb­ur­ner) beim Ankli­cken in Fire­fox jeweils die Funk­ti­on „dyna­mi­sches Lese­zei­chen“ auf oder kön­nen in Feed-Rea­dern als Ein­ga­be ver­wen­det werden):

War­um blog­ge ich das? Weil mir auf­ge­fal­len ist, dass vie­le Lese­rIn­nen des Blogs das viel­leicht noch gar nicht kennen.

Der komische Zähler rechts

Seit eini­gen Jah­ren wird der Novem­ber als NaNo­Wri­Mo bezeich­net, als Natio­nal Novel Wri­ting Month. Also das Ziel, einen Roman inner­halb eines Monats zu schrei­ben. Nächs­tes Jahr oder so viel­leicht mal, den­ke ich mir da ab und zu.

Dann gibt es InAd­Wri­Mo. Das ist der Inter­na­tio­nal Academic/Dissertation Wri­ting Month. Auf den bin ich über das Blog von Pau­la Schramm gesto­ßen. Ziel ist es, im Novem­ber einen län­ge­ren aka­de­mi­schen Text zu schrei­ben. Viel­leicht nicht gleich eine gan­ze Dis­ser­ta­ti­on, aber zumin­dest einen Auf­satz, ein Working Papier oder eben ein Dissertationskapitel.

Nun ist der Novem­ber schon halb wie­der vor­bei, trotz­dem möch­te ich mal aus­pro­bie­ren, ob das zum Zeit­neh­men moti­viert. Nicht zuletzt des­halb, weil Jan‑H. (der das schö­ne Blog Order from Noi­se betreibt) auch mit­macht. Also: inner­halb eines Monats, d.h. bis zum 11.12.2008, gilt es, 12.000 Wör­ter – das sind etwa 25 Sei­ten – für mein Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben zu Papier brin­gen. Auch wenn (anhand von hun­der­ten von Noti­zen­da­tei­en, Frag­men­ten, Ent­wür­fen, Über­ar­bei­tun­gen usw.) gar nicht so ganz klar ist, was eigent­lich zählt. 

Ich könn­te es mir auch leicht machen und sagen: bis zum 11.12. möch­te ich 12.000 Wör­ter in Form ande­rer aka­de­mi­scher Tex­te schrei­ben. Aber das muss ich eh tun (weil ich dafür bezahlt wer­de). Genau des­we­gen möch­te ich lie­ber ver­su­chen, mein Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben ein Stück vor­an­zu­brin­gen. Gera­de auch, weil die Zeit immer knapp ist. Und es eigent­lich gera­de ganz beson­ders schwie­rig ist, weil ich erst … – mal sehen, was der selbst­ge­setz­te Zwang, öffent­lich mit­zu­zäh­len, bringt.

War­um blog­ge ich das? Rei­ne Prokrastination.

change.gov (Update 2: Agenda wieder da)

Barack Oba­ma macht wei­ter – die Tran­si­ti­on ins Prä­si­den­ten­amt wird auf change.gov beglei­tet. Sieht klas­se aus, ent­hält wei­ter­hin ziem­li­che vie­le Ele­men­te des inter­ak­ti­ven Web 2.0 und spricht deut­lich den Wunsch an, Poli­tik trans­pa­rent zu machen. 

Screenshot change.gov
Screen­shot von change.gov – mit Blog, Anmel­de-Funk­ti­on (oben) und der Mög­lich­keit, „sto­ries“ und Visio­nen einzusenden

change.gov ist seit zwei Tagen frei­ge­schal­tet und hat inzwi­schen auch den Weg in die Mas­sen­me­di­en gefun­den, etwa in den Netz­welt-Ticker von Spie­gel Online. Dort heißt es aber auch:

Für deut­sche Wäh­ler ist die Change.gov-Site vor allem ein Ort der Trau­er. So pro­fes­sio­nell, gut und offen ist kei­ne deut­sche Par­tei- oder Poli­ti­ker-Web­site. Schon im Wahl­kampf mach­ten die US-Demo­kra­ten vor, wie man moder­ne Medi­en und Medi­en­kon­su­men­ten zu bedie­nen und ein­zu­be­zie­hen hat. Ob so ein Web‑2.0‑Wahlkampf jedoch auch in Deutsch­land so ein gro­ßer Erfolgs­fak­tor wäre, stellt Netzpolitik.org jedoch zu Recht in Frage. 

Wie ich bei Mar­kus netzpolitik.org-Eintrag schon geschrie­ben habe, den­ke ich eben­falls, dass ein Teil des Erfolgs auf den spe­zi­fi­schen Bedin­gun­gen des US-Wahl­kampfs auf­baut, der tra­di­tio­nell ein ande­res Ver­hält­nis zu Medi­en hat, tra­di­tio­nell in einem viel grö­ße­ren Maße auf Spen­den und frei­wil­li­ge Arbeit von Akti­vis­tIn­nen setzt, und der in einem auf einen Zwei­kampf zwi­schen zwei Per­so­nen zuge­spitz­ten Sys­tem statt­fin­det. Barack Oba­mas Kam­pa­gne – und deren Fort­set­zung mit change.gov und dem Anspruch [inzwi­schen 404, sie­he unten – TW, 11.11.2008], eine „trans­pa­ren­te, ver­netz­te Demo­kra­tie zu ermög­li­chen – geht über die­se Vor­be­din­gun­gen jedoch noch ein­mal deut­lich hin­aus und setzt damit neue Maßstäbe.

Inso­fern glau­be ich, dass die Oba­ma-Kam­pa­gne auch für den deut­schen Netz­wahl­kampf eine gro­ße Bedeu­tung hat. Die poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen sind hier anders. Aber ich weiss, dass auch die deut­schen Par­tei­en schon heu­te sehr genau beob­ach­ten, wie der Wahl­kampf in den USA statt­ge­fun­den hat. Und dabei sind, ent­spre­chen­de Platt­for­men aus­zu­pro­bie­ren und Ele­men­te des Online-Akti­vis­mus ver­stärkt vor­an­zu­trei­ben. Für die Bun­des­tags­wahl 2009 bin ich mir sicher, dass mehr oder weni­ger alle Par­tei­en min­des­tens drei der vier im fol­gen­den genann­ten Ansät­ze im Wahl­kampf „fah­ren“ wer­den. Das meis­te davon konn­te in der einen oder ande­ren Form auch schon – bei ein­zel­nen Par­tei­en – im letz­ten Wahl­kampf oder in Land­tags­wahl­kämp­fen beob­ach­tet werden.
„change.gov (Update 2: Agen­da wie­der da)“ weiterlesen