Es frühlingt, seit ein paar Tagen auch in meinem Blumenkasten. Wie schnell das immer geht, vor allem dann, wenn jobmäßig ziemlich viel ansteht. Und damit Rechner aus und zurück ans Auskurieren, damit ich von Urlaub und Osterfeiertagen was habe …
Photo of the week: Dreisam in early spring II
Kaum steigen die Tagestemperaturen einigermaßen stabil über 15°C, verlagert sich das öffentliche Leben Deutschlands nach draußen. Ich dachte ja bisher, dass das eine Freiburger Besonderheit ist (wie hier am Dreisamufer) – aber im kurzen Stück Schloßgarten vor dem Landtag in Stuttgart sieht es nicht anders aus. Dort drängten sich die Leute schon auf der Wiese (fehlen ja auch Flächen, die jetzt Baustelle sind).
Sagte ich schon, dass ich gerne das ganze Jahr solche Zustände haben würde?
P.S.: Fotografiert habe ich dieses Bild und die anderen der Reihe vor allem deswegen, weil das Wasser bei strahlend blauem Himmel fast schon schwarzblau durch die gelbbraune Vorfrühlingssteppe fließt.
Photo of the week: Bringer of spring I
Der Frühling macht schon mal seine Generalprobe. Und in ein paar Tagen geht’s dann richtig los, Frühlingsbeginn, Tag-und-Nacht-Gleiche und all das.
Photo of the week: Big No
Gestern war ich mit den Kindern bei der – wohl relativ spontan organisierten – Menschenkette in der Freiburger Innenstadt anlässlich des 1. Jahrestags der Fukushima-Katastophe. Ein umfassender Bericht dazu steht bei der Badischen Zeitung.
Was mich etwas irritierte, war eine Begegnung nach der Menschenkette, als ich mich mit Kind an der einen Hand und Fahne in der anderen Hand zu unserem Fahrrad bewegte. Ein älterer, mir unbekannter Herr passte mich ab und sprach mich dann unvermittelt an, ja eigentlich setzte er direkt zu einer Schimpfkanonade an. Ob ich, wie der Fahne zu entnehmen sei, gegen Atomkraft wäre? Ja? Das sei völlig unverantwortlich, ich solle doch erwachsen werden, vielleicht sei ich ja auch gegen Kohlekraftwerke, dabei brauchten doch alle grünen Pflanzen CO2. Nachdem ich versuchte, ruhig zu bleiben und zu erläutern, dass ich durchaus gute Gründe für meine Meinung habe, platzte es dann aus ihm heraus – unverantwortlich sei es auch, wenn so einer wie ich Kinder in die Welt setzte etc.
Fand ich äußerst unangenehm. Zum einen, weil ich den Eindruck hatte, dass da einfach ein missionarischer Autosermon abgespult wurde, und jeder Versuch meinerseits, zu argumentieren, zu erläutern, sich überhaupt erstmal auf sowas wie Gesprächsregeln zu einigen, abgewürgt wurde, um auf einer (für einen mir Unbekannten) extrem persönlichen Ebene zu auf mich loszugehen. Ja, mit 37 fühle ich mich erwachsen.
Da dann ruhig zu bleiben, finde ich ziemlich schwer – ich habe ihn dann letztlich mit einem „Was wollen Sie denn eigentlich, lassen Sie mich doch in Ruhe“ oder so stehen lassen. Fazit: Trolle gibt’s nicht nur im Netz.
Besonders unangenehm fand ich das ganze, weil ich eben mit dreijährigem Kind an der Hand dumm angequatscht wurde (während der Menschenkette gab’s naturgemäß eher positives Feedback). Wer so viel Wert auf „Erwachsensein“ legt wie dieser Real-Life-Troll, sollte sich vielleicht mal kurz überlegen, was für einen Eindruck es auf ein Kind macht, wenn dessen Vater aus heiterem Himmel beschimpft wird. Selbst wer es für völlig unverantwortlich hält, gegen Atomkraft zu sein, muss sich – speziell in einer solchen Situation – doch nicht wie ein Rohrspatz verhalten, oder?
Photo of the week: Evening sky remix
Seit ein paar Tagen ist hier wunderbares Frühlingswetter (zwischendrin mal Nebelmorgende) – könnte meiner Meinung nach das ganze Jahr über so bleiben. Der Stuttgarter Schloßplatz am 1. März oder die Freiburger Innenstadt heute: Lauter fröhliche Leute, die sich in die ersten Sonnenstrahlen wagen. Urbanität, Straßenmusik, kein Wetterstress. Frühling – die nette Jahreszeit.