Photo of the week: Spaghetti mikado I

Spaghetti mikado I

 
Natür­lich wol­len die Kin­der immer nur Spa­ghet­ti mit Ket­chup und Käse. Wobei die Älte­re sich inzwi­schen her­ab­lässt, auch mal eine Pilz-Sah­ne-Soße zu akzeptieren. 

Aber ins­ge­samt ist es schon ein Dilem­ma: Für mich allei­ne zu kochen, ist mir oft zu zeit­auf­wän­dig. Wenn ich in Stutt­gart bin, gehe ich mit­tags eh aus­wärts essen (Men­sa, Kan­ti­ne, etc.). Und im Frei­bur­ger Rie­sel­feld bie­tet zumin­dest an eini­gen Wochen­ta­gen das Café im Glas­haus einen güns­ti­gen Mit­tags­tisch an. Mit Opti­on auf Leu­te aus der Nach­bar­schaft tref­fen. Was wie­der­um mei­ne Lust, für mich selbst zu kochen, senkt. Oder halt: Res­te auf­wär­men, also Spa­ghet­ti-Res­ten noch zu einer Art Nudel­auf­lauf ver­ar­bei­ten. (Und die Kin­der essen im Kin­der­gar­ten und im Hort).

An den Tagen, wenn die Kin­der und ich zu Hau­se sind, könn­te ich was Lecke­res kochen. Wenn’s denn auch von der Ban­de geges­sen wird. Das redu­ziert die Aus­wahl der mög­li­chen Gerich­te lei­der deut­lich. Und jetzt muss ich drin­gen gucken, das wir drei was zum Essen kriegen.

Bildungswesen und andere Geister

Classroom detail II

Jede und jeder kann was zum The­ma Schu­le sagen, aus eige­ner Erfah­rung, oder aus der Erfah­rung der eige­nen Kin­der her­aus. Bil­dungs­re­for­men sind auch des­we­gen so schwie­rig. Das krie­gen wir Tag für Tag mit, wenn im Land­tag die lang­sa­me Ein­füh­rung der Gemein­schafts­schu­le und die letzt­lich doch recht behut­sa­me Reform des baden-würt­tem­ber­gi­schen Bil­dungs­we­sens auf der Tages­ord­nung steht. Selbst das führt schon zu hef­ti­gen Pro­test­stür­men. Und eigent­lich müss­te es ja noch viel wei­ter gehen.

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Kinderarbeit wegen Schulferien

Paper clip portrait

Zu den Din­gen, die Eltern, deren Kin­der erst in die Schu­le gekom­me­nen sind, ler­nen müs­sen, gehört das Feri­en­pro­blem: Herbst­fe­ri­en, Weih­nachts­fe­ri­en, Faschings­fe­ri­en, Oster­fe­ri­en, Pfingst­fe­ri­en, Som­mer­fe­ri­en, da capo. Das kann­te ich aus der Kin­der­gar­ten­zeit nicht. Und aus mei­nem geleb­ten Ter­min­ka­len­der eben­falls nicht so ganz. Selbst rein rech­ne­risch und bei tat­säch­li­cher Urlaubs­nut­zung dürf­te es schwie­rig sein, all die­se Wochen Schul­fe­ri­en mit Eltern­ur­laub zu kom­bi­nie­ren. Dass es des­we­gen gilt, sich früh­zei­tig dar­um zu küm­mern, was das Schul­kind dann so tun könn­te, habe ich noch nicht ver­in­ner­licht. Ich ler­ne das mit dem Eltern­sein bei einem Schul­kind ja erst noch.

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Kurz: Ehe leicht erklärt

Mei­ne sie­ben­jäh­ri­ge Toch­ter woll­te – ich weiß gar nicht, wie wir dar­auf gekom­men sind – von mir heu­te wis­sen, war­um ich eigent­lich nicht „gehoch­zei­tet“ habe. Also, war­um ich mit mei­ner Expart­ne­rin nicht ver­hei­ra­tet gewe­sen bin. Das lässt sich durch­aus erklä­ren, und letzt­lich läuft es dar­auf hin­aus, dass ich der Mei­nung bin, dass es Staa­ten nichts angeht, wer mit wem eine Part­ner­schaft ein­geht. Inso­fern nervt mich manch­mal auch das kon­ser­va­ti­ve Ele­ment, dass mit der (begrü­ßens­wer­ten, und eigent­lich selbst­ver­ständ­li­chen) Öff­nung der Ehe für homo­se­xu­el­le Bezie­hun­gen eingeht.

Inter­es­sant an der Fra­ge fand ich eher, dass es mir vor dem Kon­text „nicht ver­hei­ra­tet gewe­sen, Kin­der, inzwi­schen getrennt“ ziem­lich schwer­fällt, mei­ner Toch­ter kind­ge­recht zu erklä­ren, um was es bei Hei­ra­ten, Ehe und Hoch­zei­ten eigent­lich geht. Sie mein­te, hei­ra­ten hät­te etwas mit ver­liebt sein zu tun. Waren wir, haben trotz­dem nicht gehei­ra­tet. Mein Erklär­ver­such: „Ein Fest, damit auch ande­re das mit­krie­gen, das zwei zusam­men sind, und dann wird das noch (vom Staat) auf­ge­schrie­ben, damit es alle wis­sen.“ Ist das die Essenz von Hei­ra­ten heu­te – oder wie wür­det ihr einem Kind erklä­ren, was Ehe aus­macht und wozu es die­se gibt?* 

* Um das gan­ze etwas zu erschwe­ren, gibt es dabei eini­ge nicht erlaub­te Erklär­an­sät­ze. Zu kom­pli­ziert darf es nicht sein, über das The­ma Steu­er­erspar­nis durch Ehe­gat­ten­split­ting bei asym­me­tri­schen Ein­kom­mens­ver­hält­nis­sen auf­grund von geschlech­ter­ste­reo­ty­pen Arbeits­plät­zen kann ich mit einer Sie­ben­jäh­ri­gen schlecht reden. Und alles, was unse­re Lebens­um­stän­de de-nor­ma­li­siert, geht natür­lich auch nicht (also sowas wie „Eine Ehe ist, wenn zwei Men­schen ihr Leben zusam­men ver­brin­gen wol­len.“ – galt auch für uns, geht prin­zi­pi­ell, ohne zu hei­ra­ten, oder „Ein Mann und eine Frau hei­ra­ten, um Kin­der zu bekom­men.“ – nö!).

Kurz: Propaganda

Irgend­wie sind hier gra­de Athe­is­mus­wo­chen. R. hat ges­tern in der städ­ti­schen Kin­der­ta­ges­stät­te eine „Lese­ta­sche“ fürs Wochen­en­de mit­ge­kriegt. Eigent­lich eine tol­le Sache: ein Stoff­beu­tel mit vier Büchern – alle paar Wochen hängt ein sol­cher Beu­tel für ihn an der Gar­de­ro­be. R. fin­det das pri­ma und freut sich schon, wenn er dran ist.

Mich hat dage­gen der Inhalt ziem­lich geär­gert bzw. auch ein biss­chen rat­los gemacht. Neben drei net­ten Kin­der­bü­chern war dies­mal Butterworth/Inkpen: Wun­der­ba­re Welt! in der Tasche. Ein Sach­buch mit Auf­klapp­ta­feln und Aus­klapp­tie­ren, sehr schön gemacht. Nur lei­der ein Sach­buch, das die Welt mit „Am Anfang trenn­te Gott Licht und Dun­kel­heit“ begin­nen lässt und mit einem Spie­gel – Got­tes Eben­bild – endet. Krea­tio­nis­mus für Kin­der, oder so.

Die Lese­ta­schen­bü­cher sind wohl Spen­den aus ver­schie­de­nen Lese­ak­ti­ons­ta­gen, von Eltern etc. Inso­fern kann ich mir erklä­ren, wie das Buch da rein gera­ten ist. Rat­los bin ich, weil R. ein Buch mit Aus­klapp­tie­ren toll fin­det und vor­ge­le­sen haben möch­te – und weil ich nicht so genau weiß, wie ich der Kita freund­lich nahe brin­ge, dass ich das inak­zep­ta­bel fin­de. Was meint ihr?

P.S.: Kennt jemand ein gutes Buch, das Kin­der­gar­ten­kin­dern die Ent­ste­hung der Welt (Urknall bis heu­te) vermittelt?

P.P.S.: Klap­pen­text des Buches

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Wenn in dem gan­zen Buch „Gott hat xy gemacht“ durch „xy ist ent­stan­den“ ersetzt wird, ist es gar nicht so schlecht – umso mehr ärgert es mich, dass ers­te­res das Buch definiert.